Alle 5 Jahre rüstet sich Baden zu einem grossen Fest, der Badenfahrt. 10 Tage wird gefeiert, im Vorfeld planen vor allen Vereine ihre Aktivitäten. Orchestriert von einem Organisationskomitee, welches angeblich ehrenamtlich arbeitet. Protegiert von der Stadt Baden, die alle anderen Veranstaltungen beschränkt.
Ein Bändchen sollte man kaufen, das sei Anstand, denn schliesslich verwandelt sich Baden komplett. Neo heisst das Motto. Auch Neoliberalismus, wo der soziale Gedanke in den Hintergrund rückt? Die Bauten kosten viel Geld, dass muss hereinkommen, entsprechend teuer sind die Getränke.
Der Anlass ist wunderbar, Vereine können ihre Ideen ausleben. Nur zum Feiern braucht es Geld. Natürlich kann dafür gearbeitet werden. Nicht jeder ist für den Service geschaffen und Becher aus den Papierkörben zu fischen, um Pfand zu kassieren, ist keine wertschätzende Arbeit.
Die Politik könnte den Neoliberalismus, der Gesellschaft und Wirtschaft bestimmt, beleuchtet. Doch man will feiern. Essen und Trinken, die Probleme draussen lassen. Was bedeutet Neo als Festmotto? Konsumismus? Ausgrenzung?
Bei der letzten Badenfahrt haben Politiker Unterschriften gesammelt. Das kam gar nicht gut an, das darf nicht wieder passieren. Und so verweigert die Stadt Baden jegliche politische Aktivität. Dürfen sie das?
Das Festgelände ist in diesem Fall privat, Zutritt nur mit Bändchen, die Regeln bestimmt das Komitee. Für den öffentlichen Bereich bleibt der Freiraum der Meinungsfreiheit bestehen. Politik aus dem Alltag verbannen, darf niemals möglich sein.
Die Politiker werden sich wahrscheinlich anpassen, es will niemand als Störenfried auffallen. Wer kein Geld hat, soll nicht kommen, Baden will sich als Weltstadt zeigen.
Doch dann am besten nicht mit der Welt zu tun haben. Soziale und ökologische Probleme, wachsende Armut, Kinderfeindlichkeit, Inflation, Misstrauen, Angst, nein, dass hat keinen Platz auf einem Fest!
Werden die Klimakleber kommen? Aufmerksamkeit ist garantiert. Für Holz gibt es guten Leim. Damit wir nicht auf dem Leim kriechen, sollten auch die anderen Parteien zugelassen werden. Das will ja niemand. Wir wollen feiern!
Hintergründe
Stephan Zurfluh und Michelangelo D’Anella tragen die Problematik des öffentlichen Raums in den Wahlkampf. Ein Bild von der Cordula Passage, Sicherheitsbedenken?
Zu dem Thema gibt es einige Lieder.
zurfluh.de/am-arsch
zurfluh.de/egalisten
zurfluh.de/empoert-euch
zurfluh.de/ehrenwerte-buerger
zurfluh.de/frei-wie-der-wind
zurfluh.de/oeffentlicher-raum
zurfluh.de/tablette
zurfluh.de/trafodrama
zurfluh.de/trafotrauma
Zur Badenfahrt wird ein Lied entstehen, vielleicht auch mehrere. Im Vorfeld wurde eine Bühne am Theaterplatz errichtet. Die Verwendung wurde durch das Komitee bestimmt. Da hätte Baden bereits weltoffen werden können, z.B. Strassenkünstler aus der ganzen Welt einladen
Die Finanzen wurden in einem Bericht der Rundschau erwähnt. Dort hat es ganz klar geheissen, wir können gerade die Kosten decken, doch veröffentlichen keine Zahlen. Nur mit Ehrenamtlichen ist eine solche Veranstaltung nicht zu stemmen. Warum die Geheimniskrämerei zu Honoraren?
Farben von Neo entsprechen bei der Buswerbung auf RVBW der ukrainischen Flagge. Zufall?
Das Komitee wurde zur Presseinformation im Vorfeld kontaktiert – man wolle sich dazu nicht äussern. Viele sehen diese Meinung zur Badenfahrt als Miesmacherei. Es ist ein Spagat für die Musikpartei. Bewegung und Lebensfreude ist das Ziel. Dafür braucht es mehr öffentlichen Raum und weniger Konsumismus.
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