Luxemburg macht es vor, auch in Spanien ist der öffentliche Verkehr kostenlos. In Deutschland wird ein landesweites Ticket für Euro 49,- pro Monat offeriert. Nur die Schweiz döst vor sich hin und will die Reisenden melken. Der Preis ist für viele Bürger der Preis zu hoch. Kein Wunder sinkt die Nutzung des öffentlichen Verkehrs um 20 Prozent gegenüber 2015.
So ist zumindest der erste Gedanke. Beim Verkehr wird wenig gerechnet und das Auto genommen, weil es schon da ist. Unter dem Strich sind die Kosten für das Auto deutlich höher. In der Agglomeration ist ein Auto sinnvoll, der Taktfahrplan ist weniger dicht.
Wenn das Auto schon da ist, wird damit gefahren. Den teuren ÖV zu nehmen, ist nur selten eine Alternative. Tagsüber hat es viel Platz, die knappe AHV reicht selten, die Oma könnte mehr Besuche unternehmen. Für Leute, die Sozialhilfe beziehen, verkommt Mobilität zum Luxusgut.
Es sollte eine Diskussion darüber geben, wie der öffentliche Verkehr mehr genutzt wird. Schließlich wird er heute schon zu einem grossen Teil von allen Steuerzahlern finanziert. Also könnte jeder Steuerzahler für seinen Beitrag Freifahrten erhalten. 5 Fahrten für den nationalen Verkehr und 10 Fahrten für den lokalen Verkehrsverbund. Menschen, die unter dem Existenzminimum leben, sollten ausserhalb der Pendlerzeit kostenlos fahren dürfen.
Und warum braucht es den Tarifdschungel der Verkehrsverbünde? Gerade bei der deren Verknüpfung gibt es viele Unsicherheiten. Fairtiq ist ein System, welches automatisch die Kosten berechnet. Die Verkehrsverbünde versuchen das System zu mehr einzuführen. Doch am Ende kostet der Vertrieb unsinnigen Aufwand.
Klammern wir mal das Geld aus und denken erst in zweiter Linie an die Finanzierung. Der öffentliche Verkehr muss vor allem attraktiver werden. Je mehr Leute ihn benutzen, je mehr nützen wir der Umwelt. Dafür braucht es einerseits die Bereitschaft, zu Fuss oder mit dem Velo zur Haltestation zu gehen und sich einem Zeitdiktat unterzuordnen. Andererseits kann die Verantwortung für eine sichere Abfahrt abgegeben werden und vielleicht hätten wir sogar weniger Unfälle.
Hintergründe
Artikel bei Aargauer Zeitung
Webseite öffentlicher Verkehr Schweiz
Kostenloser öffentlicher Verkehr Luxemburg
Artikel zum Deutschland Ticket
Schreibe einen Kommentar