Vor langer Zeit wurden der Schweizer Biermarkt durch zwei bedeutende Ereignisse geprägt, nämlich den Fall des Schweizer Bierkartells und den Verkauf von Feldschlösschen an Carlsberg.
Der Fall des Schweizer Bierkartells ereignete sich in den 1990er Jahren. Die großen Schweizer Brauereien teilten den Markt unter sich auf, verlangten hohe Preise bei geringer Auswahl. Nach einer langen kartellrechtlichen Auseinandersetzung wurde das Bierkartell aufgelöst. Dadurch öffnete sich der Markt für ausländische Biere.
Kurz daraufhin erfolgte der Verkauf von Feldschlösschen an Carlsberg. Feldschlösschen war die grösste und die bekannteste Brauerei in der Schweiz und viele Konkurrenten aufgekauft. Carlsberg brachte neue Brautechnologien und Ressourcen, steigerte die Effizienz und erweiterte das Angebot.
In den letzten Jahren hat sich Craftsbier, auch bekannt als Handwerksbier, etabliert. Die Craftsbier-Szene trägt zur Vielfalt des Bieres bei. Auch grosse Brauereien offerieren Craftbier an. Müller Bräu belässt eine kleine Hausbrauerei in Baden, das meiste Bier wird bei Falkenbräu in Schaffhausen gebraut. Bei der Badenfahrt ist Müller Bräu Platzhirsch, wie sieht da die Zukunft aus? Welche Chancen haben Kleinbrauereien?
Die beiden Aargauer Nationalratskandidaten Michelangelo D’Anella und Stephan Zurfluh sind auf Spurensuche gegangen. Zuerst haben sie die Brauerei Waldhaus besucht. Sie liegt im Schwarzwald wenige Kilometer von der Schweizer Grenze. “Die Schweiz wäre sicher ein interessanter Markt, doch wollen wir uns auf die Region konzentrieren.”
Tatsächlich ist der regionale Bezug wichtig. Das beliebte Schweizer Bier Quollfrisch aus dem Appenzell will vor allem in der Region präsent sein. Gastronomen erhalten für Exklusivrechte Unterstützung bei der Restaurantausstattung. Das Brauereimarketing ermuntert die Restaurants zu Bierdegustationen. Etwas, was dem Tourismus zugutekommt.
Die Zukunft liegt in alkoholfreien Bieren und gibt es eine grosse Auswahl. Eine Abstimmung der Migros hat zu vier Sorten alkoholfreien Bier geführt, Alkohol bleibt dort ein Tabu. Die Politik will den Alkoholkonsum einschränken. Das geschieht am besten mit Alternativen.
Wie funktioniert der Bierhandel? Praktisch jede Brauerei schwört auf Regionalität. Viele Restaurants haben dennoch ein spezielles Bier im Angebot, dass im Grosshandel gekauft wird. World of Drinks betreibt Geschäfte mit grosser Bierauswahl in den Hauptbahnhöfen. In St. Gallen sind dies bei einem Besuch vor allem belgische Biere. Die Preise höher, als in Supermärkten oder in der Region.
Bier aus der EU zu importieren lohnt sich trotz der dortigen tieferen Kosten wenig. Der Handel bringt immer wieder Biere in die Schweiz. Grosse Feste lieben Regionalität und Tradition. Biertrinker, die Vielfalt lieben, nutzen entweder die Aktionen des Handels oder geben im Spezialgeschäft gerne Geld aus.
Ein Händler muss Gewichtszoll, Biersteuer und Mehrwertsteuer berücksichtigen. Und auch beim Recycling finden gute Ideen sicher Anklang. Ein Bierkartell gibt es nicht mehr, auch wenn es manches Mal den Anschein hat. Dafür gibt es eine Konzentration, die eingedämmt werden sollte.
Fotos
Hintergründe
Im Rahmen zur Finanzierung des Wahlkampfes für den Nationalrat hatten wir uns überlegt, Badener Bier auf der Badenfahrt auszuschenken. Der deutsche Südschwarzwald mit vielen Brauereien gehört zur Region Baden. Wir warten noch auf einen Bescheid, ob zur Badenfahrt Exklusivrechte vergeben worden sind.
Information zum Import
bier.swiss/fragen-und-antworten/import/
Webseite Bierreisen mit vielen Informationen zum Bier
bier.reisen
Erwähnte Unternehmen
appenzellerbier.ch
beerworld.ch
migros.ch
wald.haus
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